Eine Robustrinderrasse, die zum einen ganzjährig im Freien gehalten werden kann.
Schmackhaftes Fleisch durch langsames Wachstum und natürlichem Futter.
Wir plädieren für eine extensive Weidewirtschaft mit Mutterkühen und Schafen.
Frische Gräser, Kräuter im Sommer, sowie Heu und Silage im Winter.
Warum das Hochlandrind?
Das Hochlandrind.
Die Flächen wieder mit Schafen zu beweiden kam für uns von Anfang an aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Da unsere Hangweiden für die heimischen Intensivrassen wie das Holsteiner-Rind oder das Fleckvieh aufgrund ihrer geringeren Trittsicherheit und ihrem hohen Gewicht nur bedingt geeignet sind und wir auch nicht im Besitz eines Rinderstalles waren, musste eine Robustrinderrasse oder Extensivrasse gefunden werden, die zum einen ganzjährig im Freien gehalten werden kann und sich zum anderen durch Vitalität, Gesundheit, Unempfindlichkeit, Anpassungsfähigkeit, Trittsicherheit, Leichtkalbigkeit und gute Herdenbindung auszeichnet.
Da das Highland Cattle alle diese Eigenschaften besitzt und Christian sich bereits im Jahr 2004 auf einer Motorradtour durch Schottland in diese Tiere verliebt hatte, war die Rasse schnell gefunden. Hinzukommt natürlich auch das urtümliche Aussehen und sein liebenswertes Naturell.
Bei den europäischen Robustrindern stand früher die Fleischnutzung im Vordergrund. Heute werden sie aber als Zweinutzungsrassen bezeichnet, nämlich für die Landschaftspflege und zur Qualitätsfleischerzeugung. Beim Hochlandrind spielt zwar die Milchgewinnung keine Rolle mehr, aber eine ausreichende Milchleistung der Mutterkuh ist für die Versorgung und eine gute Entwicklung des Kalbes von großer Bedeutung. Als Natur- und Tierfreunde steht bei uns das Tierwohl an oberster Stelle. Dazu gehört u.a., dass bei uns die Kälber im Frühjahr auf der Weide mitten in der Herde geboren werden und mindestens ein ¾ Jahr bei ihren Müttern bleiben und unsere Tiere ganzjährig im Freien leben.
Unsere Highland Cattle sind reinrassig und im Herdbuch geführt. Wir sind Mitglied im Highland Cattle Zuchtverband Niedersachsen e.V. und unser Tierbestand liegt im Durchschnitt bei 20 Tieren. Tiere von denen wir überzeugt sind, dass sie sich gut für die Zucht eignen, findet man unter der Rubrik „Verkaufstiere“.
Fleisch vom Hochlandrind
Das Fleisch
Aus Kräutern und Gräsern auf der Weide im Sommer und duftenden Heu und schmackhafter Silage im Winter erbringt das Highland Cattle durch die Bewegung an der frischen Luft ein schmackhaftes Fleisch.
Im Gegensatz zur „intensiven“ Viehhaltung kommt es bei der so genannt „extensiven“ Haltung der Highland Cattle nicht darauf an, dass die Tiere möglichst schnell Gewicht zulegen. Im Gegenteil, Highland Cattle sollen sich im Freien viel bewegen und bekommen kein Kraftfutter zugefüttert. Dies entspricht nicht nur ihrer Natur, sondern nur so kann sich der typisch feine Geschmack des Fleisches entwickeln.
Das magere Fleisch hat feine Fettäderchen, schmeckt aromatisch und leicht nussig. Besonders zart ist die Konsistenz von Ochsenfleisch, während Bullenfleisch einen intensiveren Geschmack und eine festere Konsistenz hat. Wichtig für die gute Qualität von Highlandfleisch ist zudem, dass dem Fleisch ausreichend Zeit zum Reifen gegeben wird, dieses „Hängen“ kann bis zu drei Wochen dauern.
Hochlandrinderfleisch ist ein langsam wachsendes, qualitativ sehr hochwertiges und gesundes Produkt, das absolut natürlich heranwächst. Es ist ein feinfaserig marmoriertes, cholesterinarmes Rindfleisch mit einzigartiger Geschmacksfülle. Da die Nachfrage nach solch qualitativ hochwertigem Fleisch ständig zunimmt, versuchen die Züchter auch diesen Wünschen gerecht zu werden. (Quelle VDHC).
Wir selbst schlachten unsere Tiere im Alter von ca. 2 ½ bis 3 Jahren. Dieses geschieht vorwiegend zur kalten Jahreszeit. Das Schlachten wird von einer Landschlachterei aus der Nähe übernommen, da wir unseren Tiere bei ihrem letzten Gang weder lange Transportwege noch den Stress in Großschlachtbetrieben bzw. „Tötungsfabriken“ aussetzen möchten. Nachdem das Fleisch im Kühlhaus gereift ist, wird es zerlegt und im Anschluss portionsweise verkauft. Auf Anfrage verkaufen wir aber auch ganze Tiere.
Rufen Sie uns an: 0175 400 62 83
Naturschutz und Tierwohl
Extensive Weidewirtschaft mit Mutterkühen und Schafen
(Quelle: Bundesverband Rind und Schwein)
Schon im Oktober 2010 plädierten Mutterkuhhalter, Schafzüchter, Imker, BUND und NABU gemeinsam für eine Unterstützung der extensiven Weidewirtschaft mit Mutterkühen und Schafen.
Wie richtig und wichtig diese Forderungen waren und sind, sehen wir heute: Insektensterben – durch welche Faktoren auch immer ausgelöst – bedeutet den gleichzeitigen Rückgang von Vogelarten, die intensivst auf Insektennahrung angewiesen sind. Die Weidewirtschaft mit Mutterkühen kann hier helfend mitwirken.
Viehweiden sind ein idealer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten: Vögel, Insekten, Reptilien, Nagetiere, Kleinstlebewesen und Wildkräuter können sich in den eingezäunten Flächen nahezu frei von menschlicher Einflussnahme entwickeln. Das Weidevieh ist kein Störfaktor, sondern Teil der Lebensgemeinschaft.
Was ist eigentlich Mutterkuhhaltung?
• Mehr als 20 verschiedene Rinderrassen finden Verwendung in der Mutterkuhhaltung.
• Die Tiere leben in einem Herdenverband. Das Kalb bleibt ca. 8 Monate bei der Mutter.
• Die erwachsenene Tiere ernähren sich vom frischen Gras auf der Weide bzw. von Heu.
• Die Kälber ernähren sich hauptsächlich von der Milch ihrer Mutter, die ausschließlich dem Kalb vorbehalten ist.
• Sind die Weiden trocken genug und bieten sie einen Windschutz, können Mutterkuhherden auf manchen Standorten das ganze Jahr im Freien verbringen.
• Mutterkuhhaltung ist nur wirtschaftlich, wenn die Mutterkuhherde während der gesamten Vegetationszeit tatsächlich auf den Weiden grast.
• Mutterkuhhaltung ist überwiegend extensiv und lässt der Natur viel Raum.
Dort, wo Mutterkühe grasen, …
… finden Bodenbrüter Deckung für die Brut und für die Aufzucht ihrer Jungen.
… ist der anfallende Dung Heimstadt für Insekten, die wiederum Nahrung für viele Vogelarten sind.
… ist der Tierbesatz meist so gering, dass dies zu einer hervorragenden Symbiose von Rindern und anderen Tierarten führt.
… werden Heu und Silage relativ spät geerntet, so dass Jungtiere und Jungvögel deutlich bessere Chancen haben, selbstständig bzw. flügge zu werden.
… wird die vielfältige Landschaftsstruktur erhalten, da auch Flächen in benachteiligten Gebieten frei gehalten werden können.
Um es auf den Punkt zu bringen:
Dort, wo Rinder und deren Kuhfladen sind, sind auch viele Insekten. Sie wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Vogel- und Tierarten.
Mutterkuh- und Milchviehhalter, die ihre Kühe und Nachzuchten im Sommer grasen lassen, tragen zur Artenvielfalt und zum Arterhalt bei.
In Deutschland sind mehr als 600.000 ha Grünland der relativ extensiven Mutterkuhhaltung zuzuordnen und wirken – als Trittsteine in der Landschaft verteilt – positiv auf die Artenvielfalt.
Die Tiere sind in der Regel so eingezäunt, dass die Landschaft für andere Tierarten offen bleibt. Bei deren Wanderung zu anderen Lebens-, Nahrungs- und Paarungsräumen werden sie und ihre Jungtiere durch die Einzäunungen nicht behindert.
Wenn die Mutterkuhhaltung überleben soll, braucht sie ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Unterstützung von Seiten der Agrarpolitik und das Verständnis der Bevölkerung für weitreichende Zusammenhänge. Oft wirtschaften die Mutterkuhhalter am Existenzminimum, so dass äußere Einflüsse, wie die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes in Deutschland, diese Art der Tierhaltung extrem gefährden. Wenn wir die Mutterkuhhaltung – durch welche Faktoren auch immer – verlieren, wird ein weiteres Stück an möglicher Artenvielfalt geopfert.
Wir benötigen Verständnis und Unterstützung nicht nur von der Land-, sondern insbesondere von der Stadtbevölkerung, wenn auch in Zukunft Mutterkühe auf den Weiden die Artenvielfalt erhalten sollen.
Flyer Naturschutz durch Mutterkuhhaltung:
https://www.rind-schwein.de/services/files/faktencheck/Fleischrinder%20Flyer%20Artenvielfalt.pdf
Weitere Infos (Verlinkungen):
www.highland-rinder.de Highland Cattle Zuchtverband Niedersachsen e.V.
www.highland.de Verband deutscher Highland Cattle Züchter und Halter e.V.
www.rind-schwein.de Bundesverband Rind und Schwein
Futtergewinnung
Frische Gräser und Kräuter
In den Sommermonaten fressen unsere Tiere ausschließlich frische Gräser und Kräuter auf unseren Hangweiden. Das Winterfutter in Form von Heu und Silage gewinnen wir selbst und folgen dabei dem Prinzip des ökologischen Landbaus. D.h. bei der Düngung unserer Mähweiden zur Winterfuttergewinnung verzichten wir freiwillig auf das Streuen von mineralischem Stickstoffdünger. Gedüngt wird ausschließlich mit Phosphor- und Kalidüngern entsprechend der Düngeempfehlung. Mist und die Nachsaat von Kleegras sorgen für eine ausreichende Stickstoffversorgung. Unsere Hangweiden düngen die Rinder selbst und sorgen hier für einen natürlichen Kreislauf von Futteraufnahme und Düngung. Ein Kuhfladen bietet Heimat und Nahrung für bis zu 300g Insekten aus über 200 Arten.